Kanuten erstmals im Trainingslager in Finow

 

Als im Herbst 2018 ein Viererkajak aus dem Kanuverein Stahl Finow vom Werbelinsee in Brandenburg abgeholt wurde, hatten die Verantwortlichen des Vereins den Vorschlag gemacht, dass die Herdecker hier doch mal zum Trainingslager kommen könnten.

Aus dem Vorschlag wurde eine Idee, aus der Idee eine Planung und diese wurde jetzt umgesetzt in eine Tatsache. Hier nun unsere Tagesberichte aus dem Trainingslager.

 

Dienstag:

Am Dienstag nach Ostern startete die kleine Rennsportgruppe morgens um Fünf Uhr von Herdecke aus in Richtung Brandenburg. Nach gut achtstündiger Autofahrt und nur einer Pause, kam die Gruppe in der Schorfheide am Werbellinsee an, und wurde vom Hafenmeister- Ehepaar Anett und Mario Drechsler herzlich empfangen. Da die Sportler von

Stahl Finow ebenfalls Trainingslager abhielten, kamen wir bei den Seglern unter.            Dort bezogen wir 3 Bungalows und bekamen die Schlüssel zum Bootshaus mit Küche, den Sanitärräumen und dem Gelände. Nach dem ausladen und Betten beziehen ging es ab zum

Einkaufen und Abendessen, bei einer auch im Osten bekannten Burgerkette. Da am Dienstag ein heftiger Wind wehte, war an eine Wassertrainingseinheit nicht mehr zu denken, so gingen wir Laufen und danach im Klubraum Karten spielen. Pünktlich um 22:00 Uhr gingen die Lichter aus.

 

Mittwoch:

,,Good Morning Finow‘‘ - alles raustreten zum Frühsport! Wecken hieß es um 7:00 Uhr, doch alle Kinder standen schon angezogen fertig vor den Bungalows! Was übrigens in der restlichen Woche immer so war. Erste tägliche Trainingseinheit war laufen. 4,5 km durch den Wald, mit unserem Lauftrainer und ehemaligen Langstrecken- Läufer Martin Prehl, danach waschen und Frühstück. Nachdem am Vortag das Paddeln nicht möglich war, sah heute das Wasser bei der Ausfahrt noch recht gut aus. Da es aber trotzdem zu gefährlich war auf dem See zu paddeln, überquerten wir eine 100m lange Strecke,um in den Finowkanal zu gelangen. Nach einer recht zügigen Fahrt von etwa 2000m, standen wir plötzlich vor den verschlossenen Toren einer Schleuse. Da wir als Kanurennenfahrer eigentlich nicht schleusen müssen, waren wir froh, dass unser Trainer Heinz Hoch mit dem Fahrrad am Ufer mitgekommen war und an Land in Erfahrung brachte, wie die Schleusenstore zu öffnen waren. Nach der Einfahrt senkte sich der Wasserstand circa 4m ab und wir konnten die Fahrt wieder aufnehmen. Auf dem Rückweg sprachen sich die Kinder schon ab, wer denn den grünen Hebel (Toröffnung) ziehen sollte. Nach weiteren 2000m Kanalfahrt (das Wasser ist dort glasklar) kamen wir wieder am Seegemünd an und mussten feststellen, dass die Wellen um das dreifache zugenommen hatten. Alle dicht aneinander gereiht fuhren wir die letzten hundert Meter gemeinsam in den Hafen, wobei wir bei jeder Welle ,,Wassereinbruch‘‘ im Boot hatten. Am Ende hatten wir 7km geschafft und freuten uns auf das Mittagessen. Mittagsruhe! Mittagsruhe? Ja Mittagsruhe. Die Gesichter der Kinder zeigten Entsetzen, meinte der Trainer etwa Mittagsschlaf? Ausruhen, nicht quatschen, aber keiner braucht schlafen, einfach Erholungspause und verdauen. Einige legten sich tatsächlich ins Bett, andere bei 22° und Sonne auf die Wiese und der Rest saß am Steg, oder im Stuhl vor dem Bungalow. Am Nachmittag, war der See wieder so aufgewühlt, dass wir besser laufen gingen. Beim Abendessen wurde dann besprochen dass die Jungen Küchendienst zu leisten und die Mädchen frei hatten. Als letztes Training nach dem Abendessen stand eine 5 km lange Laufeinheit mit Inlineskater und Roller auf dem Plan. Nachdem wir wieder unversehrt zurück gekommen waren, vielen alle todmüde ins Bett.

 

Donnerstag:

Still und starr ruht der See! Traumhafter Anblick bei tollem Sonnenaufgang. Wecken, laufen, paddeln, alles wie immer... Nicht ganz, bei unserer ersten richtigen Paddeleinheit auf See, meinte unsere Nesta in Ufernähe, die Wassertiefe testen zu müssen. Und so kam es wie es

kommen musste, sie steckte das Paddel in den weichen Seeboden, der dieses aber nicht freigeben wollte. Ein kräftiger Ruck, das Paddel gab nach und Nesta lag im Wasser. Besser gesagt sie stand, denn sie war an einer Badestelle gekentert. Wieder rein ins Boot und zurück zum Verein, damit endete nach 4 km unsere erste See Befahrung. Nach der Mittagspause schafften wir dann gemeinsam mit den vielen Finower Sportlern eine 8 km lange Strecke mit verschiedenen GA Einheiten, zu paddeln. Der Tag aber endete mit einem ganz besonderen Highlight. Um 15:30 Uhr fuhren alle gemeinsam zum Schiffshebewerk

Niederfinow. Das drittgrößte Hebewerk in Europa machte schon sehr Eindruck, erst recht als ein Schubverband (Schubschiff mit Frachtleichter), die ca. 40 Höhenmeter im Wasserfahrstuhl nach unten transportiert wurde. Danach hatten alle Hunger und wir

machten einer Pizzeria am See zum Abendbrot unsere Aufwartung. Zurück am Verein, wurde ein Lagerfeuer angemacht und das ein oder andere Seemannsgarn gesponnen. 

 

Freitag:

Laufen, laufen, laufen, Martin gibt noch einmal alles und die,,GROßEN“ müssen da durch. Derweil laufe ich mit den Kleinen unsere übliche 3,5km Runde. Heute wollen alle nach Berlin! Daher gibt es ein schnelles Frühstück und danach geht`s wieder aufs Wasser.     Zwei Vormittags-Einheiten mit Startübungen von 4,5 und 6,5km. Der See zeigt sich von seiner besten Seite und bleibt ruhig. Unterdessen macht sich Heinz auf den Weg und holt unser tägliches Mittagessen aus dem Berufsbildungswerk ab. Nach dem Mittag geht es auf nach Berlin. Ziel Invalidenstraße in das Museum für Naturkunde. Zuerst lange Gesichter bei den Jungs, denn die wollen am liebsten shoppen. Dann aber die Überraschung! In der Haupthalle sieht es aus wie im Film ,,Nachts im Museum“. Originalgetreue Dino Skelette in der Höhe von 3 Stockwerken und wenn man durch ein spezielles Fernrohr guckt, werden diese auch noch lebendig. Im Nebenraum stehen dann viele präparierte Tiere vom Löwen, zum Nilpferd, ein Gorilla von 1935 und auch Knut der Eisbär aus dem Berliner Zoo. Geschafft, nach 1 1/2 Stunden im Museum geht es zum Brandenburger Tor, kurzer stopp bei Dunkin Donut, weiter zu Fuß zum Potsdamer Platz vorbei am Mahnmal für den Holocaust. Endlich die ersehnte Mall of Berlin. Wie bestellt für die Mädels findet im Atrium zwischen Westside und Eastside eine Germany Next Top Modell Show statt. Da können sich Martin und ich mal ausruhen. Während Ilka mit den Großen Jungs zum Einkauf aufbricht. Heinz ist unterdessen in Finow geblieben und genießt seinen freien

Nachmittag. Hinterher erfahren wir, dass er sich schon eine Ferienwohnung für den Sommer angesehen hat. Ist ja auch eine traumhafte Gegend. Zurück zum Auto und Unter den Linden eine echte Berliner Currywurst inhaliert. Zum Abschluss mache ich noch eine

Sightseeing Tour durch Berlin. Reichstag , Kanzleramt, Bundestag, Hauptbahnhof, Sraße des 17. Juni mit der Gold- Else, Tiergarten, Ku.-Damm, Gedächtniskirche, KA DE WE und und und. Am Ende hält unser Sonderzug in Pankow zum Döner essen. Um 22:00 Uhr sind wir wieder zurück und stehen vor verschlossenen Toren. Heinz schläft!

Gut das die noch einen Hafenmeister haben.

 

Samstag:

Unser letzter Tag begrüßt uns, nach einem schweren Unwetter in der Nacht, wie gewohnt mit Sonnenschein. Laufen fällt heute aus! Jubel! Trotzdem steht nach dem Frühstück eine Paddeltour an. Nachdem die Gruppe mich schon die ganze Woche genervt hat, dass Sie noch einmal zur Schleuse möchten, gebe ich nach. Wieder Jubel. Also ab in die Schleuse, diesmal aber die Überraschung bei der Rückfahrt. Auf Grund des Unwetters ist der Druck beim befahren der Schleuse recht groß. Alex und Eric müssen sich ganz schön festhalten um nicht weggespült zu werden. Dabei schwappt immer wieder Wasser in Alex Boot, der wie immer ohne Spritzdecke fahren musste. Aus Fehlern lernt man. Zurück im Camp werden dann noch letzte Fotos gemacht, gepackt und aufgeräumt. Nachdem ich mit der Hafenmeisterin abgerechnet und unseren Vereinswimpel überreicht habe, geht es gegen

13:30 Uhr zurück nach Herdecke, was wir um 20:00 Uhr gesund und munter erreichen.    Wir bedanken uns bei allen, die dieses schöne Trainingslager ermöglicht haben und freuen uns auf das nächste Jahr.

Unser Dank gilt :

Verein Stahl Finow Abt. Segeln und Kanu,

Kreis Sportbund

DEW21 Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH

Volker Ploss

den Eltern Ilka Göke und Martin Prehl sowie dem Übungsleiter Heinz Hoch

 

(Bericht: Thomas Schnadt, der auch dabei war - Danke auch Dir)

aktualisiert am 

21.04.2024

 

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