Bericht vom 1000 Seen Marathon am 20.09.2014 in Diemitz/Mirow – Mecklenburg/Vorpommern.

Von Knut Brieke

 

Am Freitag machte ich mich gegen 13.00 Uhr auf den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern. Nach mehreren Staus und reichlich zähfließendem Straßenverkehr kam ich nach 565 km und etwas mehr als 7 Std. um 20.20 Uhr in Diemitz an. Ende September ist es zu dieser Zeit da oben schon total dunkel.

Erste Aufgabe vor Ort einen Schlafplatz suchen und die Startnummer für das morgige Rennen abholen. Doch weit gefehlt, durch ein sich kurzfristig ergebenes Problem stand die eigentliche Campingwiese nicht zur Verfügung. Sämtliche Organisatoren taten ihr Bestes um die Teilnehmer unter zubekommen. Da vor mir schon ca. 350 Teilnehmer angereist waren, mussten sich alle noch Ankommenden einen Platz im umliegenden Wald suchen. Da ich sowieso vor hatte im Auto zu schlafen, suchte ich einen Platz am nächsten Waldweg. Der Rest des Abends und die Nacht verlief gut.

Am Samstag morgen um 9.30 war Startzeit für den Marathon über 42 km, man konnte auch um 10.00 Uhr zum Halbmarathon über 21 km antreten. Ich hatte, wie ca. 130 andere Paddler, die 42 km gebucht.



Der Start fand auf dem Großen Peetschsee, ca. 700 m von der Einstiegsstelle statt. Der große Peetschsee ist jedoch nur ca. 400/400 m groß und da der Marathon als Massenstart durchgeführt wurde war es ganz schön voll auf dem Teich. Zumal sämtliche Boots und Altersklassen gleichzeitig losfuhren. Es waren Rennboote als K I und KII als auch Touren und Wanderboote als Canadier und Kajaks am Start.

Bei schönstem Sonnenschein und knapp 18 Grad ging es los.  Direkt nach dem Start ging es links herum in einen schmalen Kanal. Da wusste ich, dass die Entscheidung mit dem Seekajak zu fahren richtig war, das Wasser schäumte, in meinem C I hätte ich wahrscheinlich den Sittig gemacht.


Nach knapp 2,5 km über den Oberbek stand bereits die erste Portage an. Das Feld hatte sich noch nicht richtig entzerrt aber es klappte ganz gut. Nun ging es auf eine ca. 12,5 km lange Etappe über den  Rätzsee, Drosedower Bek, Gobenowsee und Klenzsee nach Wustrow, wo die 2. Portage anstand. Die Portage mit ca. 280 m Länge und meinem ca. 28 kg schweren Boot auf der Schulter wurde doch recht lang. Nach 1 Flasche Wasser und 2 Müsliriegeln ging es weiter. Über den schönen und für Motorboote gesperrten Plätlinsee kam ich zur Schwanenhavel. Die Schwanenhavel ist ein sehr schmales, teilweise nur 2,5 m breites Gewässer was zudem noch stark zugewachsen und mit umgestürzten Bäumen versehen ist.  Bei einer Länge von ca. 3,5 km schon ein ganzes Stück Arbeit.

Von der Schwanenhavel aus kam ich knapp unterhalb der Wesenberger Schleuse auf die eigentliche Havel, super zu Paddeln, wenn hier keine Motorjachten fahren würden. Und wie es so ist, war einer der Skipper der Meinung mich überholen zu müssen.

Ich fuhr mein Tempo von ca. 9,5 km/h jedoch unbeirrt weiter, sodass sich das Manöver auf knapp 2 km hinzog. Zu allem Übel kam uns dabei auch noch eine weitere Yacht entgegen, wodurch es etwas enger wurde. Nach mehreren lautstarken Ansprachen an den Skipper musste ich zum Schluss noch mehrfach mit meinem Paddel am Rumpf der Yacht anklopfen, ehe ich mich ins Heckwasser zurückfallen ließ. Mittlerweile hatten wir den Drewensee erreicht und die Pappnase von Skipper fuhr nach 500 m rechts ran um beim Fischer zu ankern.

Etwas genervt fuhr ich weiter über den Finowsee die Havel hinab bis zum Wagnitzsee und von dort über den großen Priepertsee zum Ort Priepert. Danach ging es weiter über den Ellbogensee zur Schleuse Strasen die bei Km 33. die 3. Portage bildete. Zum Glück standen an der Schleuse Helfer bereit, um das immer schwerer werdende Boot mit zu tragen.


Wieder im Boot ging es auf die nächste knapp 6,5 km lange Etappe über den Großen und Kleinen Pälitzsee zum Canowersee wo die 4. Portage wartete. Da sie recht kurz war, war sie schnell überwunden.

Auf den letzten 2,5 km über den Labussee gab ich noch einmal Gas so das nach 5.01 Stunden das Ziel erreicht war. 


Platz 18 von 54 gestarteten Booten in meiner Klasse sind völlig in Ordnung, allerdings auch verbesserungsfähig.

Abends vor der eigentlichen Siegerehrung wurden bei Live Musik auf einer großen Leinwand unzählige Bilder des Rennens in sämtlichen Phasen gezeigt was bei vielen Leuten für eine heitere Stimmung sorgte.  Der Abend ging gegen 22.00 Uhr für mich zu ende da ich in die Heija musste.

Sonntagmorgen fing es leicht an zu regnen und so machte ich mich gegen 10.00 Uhr auf den Heimweg.

Das Fazit des Wochenendes: eine super Veranstaltung in einer traumhaften Landschaft mit Wasser ohne Ende. Im nächsten Jahr werde ich wieder, aber früher anreisen, schneller paddeln und 1- 2 Tage länger bleiben, da 1130 km nun mal kein Katzensprung sind.

 

In diesem Sinne „Ahoi“!


aktualisiert am 12.03.2024

 

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